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Das Santuari de Lluc

Ein sehenswertes Kleinod im Tramuntanagebirge ist das beschauliche Santuari de Lluc. Diese hübsch angelegte Klosteranlage liegt inmitten einer wunderschönen Naturkulisse auf etwa 500 Metern Höhe und lohnt einen Besuch. Besonders für Wanderfreunde ist das Santuari ein beliebter Ausgangspunkt für Tagestouren in der Tramuntana, da es auch über eine günstige Herberge verfügt. Das Kloster kann man bequem mit dem Auto oder zu Fuß erreichen. Die Klosteranlage Lluc wurde um ca. 1250 errichtet. Nach einigen Zerstörungen wurde es im 17./18. Jahrhundert wieder restauriert, umgebaut und vergrößert. Heutzutage ist das Santaurari eine Pilgerstätte sowie ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische, denn es bildet das Zentrum des religiösen Mallorcas. Das zentrale Gebäude des Santuari de Luc ist die hübsche Klosterkirche. Hinter dem Altar befindet sich das wertvolle Objekt und Ziel der Pilgerreisenden: die berühmte Madonnafigur „La Morenata“. Ansonsten ist die Kirche, die im Jahre 1914 eingeweiht wurde, eher spärlich eingerichtet. Den schönsten Ausblick über die herrliche Landschaft erhält man, wenn man den nahegelegenen Kalvarienberg besteigt. Auf dem kurzen Fußweg trifft man auf eine beeindruckende Sammlung von Sonnenuhren. Von hier aus kann man die gesamte Klosteranlage überblicken. Außerdem schweift der Blick über idyllische Berge und Täler. In einem Seitenflügel des Hauptgebäudes ist ein interessantes Museum untergebracht. Hier sind hauptsächlich Ausstellungsstücke zur mallorquinischen Geschichte zu bewundern. So finden sich hier neben archäologischen Funden aus Mallorca auch alte Möbel, Keramiken, Handarbeiten, Textilien oder Gemälde. Sehenswert sind außerdem der hübsche Klostergarten sowie der Innenhof des Monestir de Lluc. Das Kloster Lluc beherbergt zudem ein Internat für Jungen. Die Schüler stehen unter einer besonderen musikalischen Förderung und außerhalb der Schulferien kann man täglich den weltbekannten Kinderchor „Blauets“ beim Üben zuhören. Auf dem Gelände des Klosters befindet sich neben der Herberge mit ihren rund 80 Zimmern und 39 Apartments auch ein schönes Restaurant, das besonders bei Wanderfreunden sehr beliebt ist. Empfehlenswerte Wanderrouten von hier aus sind unter anderem der Abstieg hinunter durch den „Torrent de Pareis“, welcher als eine der tiefsten Schluchten Europas gilt. Eine weitere schöne Tour ist außerdem eine Wanderung zum zweithöchsten Berg Mallorcas. In etwa drei Stunden erreicht man den 1348 Meter hohen „Massanella“. Da die Herberge der Klosteranlage ein beliebtes Ausflugsziel ist, empfiehlt sich trotz der vielen Zimmer eine vorherige Reservierung.

Die Stierköpfe aus Costitx

Fernab vom Massentourismus befindet sich der kleine Gemeindeort Costitx. Das rund 1.200 Einwohner zählende Städtchen nördlich von Inca beherbergt eine der wohl geschichtsträchtigsten Ausgrabungsstätten Mallorcas. Hier entdeckte im Jahre 1894 der Mallorquiner Joan Vallespir de Can Pere Pina auf seinem Anwesen, dem Landgut Son Corró, wertvolle Bronze-Stierköpfe in Lebensgröße. Der Fund der Caps de Bou de Costitx rief die archäologische Gesellschaft auf den Plan, die kurz darauf mit ihren Ausgrabungen begann. Dabei wurde eine historische Kultstätte mit weiteren Gegenständen aus der talayotischen Zeit entdeckt. Bis heute gelten jedoch die drei Stierköpfe als die spektakulärsten Funde der Ausgrabungsstätte. Die bronzenen Caps de Bou stammen aus dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. Sie sind aus einem Stück gegossen. Bemerkenswert daran ist die detailgenaue Nachbildung. Augen, Nüstern, Maul und Hörner der Stierköpfe wirken verblüffend natürlich. Jeder der Stiere von Costix verfügt über eine große Öffnung. Man nimmt an, dass diese Köpfe damals an Schiffen angebracht waren und als Gallionsfiguren dienten. Möglicherweise wurden die Caps de Bou von talayotischen Piraten als Beute genommen. Da die Stierköpfe von Costix eine große Ähnlichkeit haben mit Fundstücken aus Griechenland, Portugal, und Persien sowie Köpfen, die auf Malta und Sardinen entdeckt wurden, gehen Historiker davon aus, dass die balearischen Ureinwohner schon in der Frühzeit einen regen Kontakt zu anderen Kulturen gepflegt haben müssen. Die Caps de Bou gelten als ein Zeugnis des traditionellen Stierkultes der Talayots. Im Mittelmeerraum gilt der Stierkult als eine sehr alte Tradition. Fresken und Abbildungen, beispielsweise auf Kreta, weisen darauf hin, dass bereits um etwa 1.500 v. Chr. dieser Kult gepflegt wurde. Die Originale der Stierköpfe sind heute im Nationalmuseum in Madrid ausgestellt. Warum das so ist, hat seinen Grund: Damals durfte jeder Eigentümer eines archäologischen Fundortes Geld für seine Fundstücke verlangen. Die archäologische Gesellschaft hatte leider nicht die Mittel, um den Fund aufzukaufen. Damit die Köpfe nicht in die Hände von Kunsthändlern gelangten, wurde ein Presseaufruf gestartet. Zwei Mallorquiner schalteten daraufhin die Zentralregierung in Madrid ein und die Köpfe konnten im Nationalmuseum untergebracht werden. Heute sind im Santuari de Son Corró, dem Kulturhaus von Costitx, detailgetreue Nachbildungen der Stierköpfe zu sehen. Die original Ausgrabungsstätte Santuari Talaiòtic de Son Corró befindet sich rund 2 Kilometer vom Ortszentrum entfernt und kann besichtigt werden.

Versteckte Orte – Santa Maria de Bellpuig

Das historische Kloster Bellpuig liegt idyllisch eingebettet auf einem mit Steineichen bewaldetem Hügel und befindet sich bei Artà, ganz in der Nähe des Cami Vell de Ciutat. Die Geschichte der Anlage geht bis in das Jahr 1230 zurück. Damals, nachdem Jaume I. in den Bergen Artás die letzte maurische Bastion niedergeschlagen hatte und seinen Eroberungssieg feierte, wurde das Land christianisiert. Kirchen und Klöster wurden errichtet und der König überließ das Kloster zusammen mit acht weiteren Landgütern den Ordensmönchen der Abtei von Bellpuig de les Avellanes aus Katalonien. Die Klostergründung brachte auch eine Neubesiedelung mit sich. Neue Bauten wurden errichtet, in denen auch das Material von römischen und maurischen Gebäuden mit einbezogen wurde. Im Jahre 1244 gründeten acht Mönche die erste Christengemeinde in Artà. Die von ihnen errichtete Kirche, das Gemeindehaus sowie die anderen angrenzenden Gebäude der Klosteranlage Bellpuig wurden im Laufe der kommenden Jahrhunderte unterschiedlich genutzt. Im Jahre 1425 verließen die Mönche das Kloster Bellpuig. Neuer Eigentümer war die Familie Vivot und später die Familie Damento, die im Jahre 1637 den Titel Markgrafen von Bellpuig erhielt. Später übernahmen deren Nachfolger das Kloster. Die letzten Mitglieder dieser Familie, mit dem Namen Truyols, leben heute in einem Stadtpalast von Artà. Die Klosteranlage Bellpuig ordnet sich um einen viereckigen Patio an. Wie bei einem Kreuzgang befanden sich die Klostergebäude, die Kirche sowie die Vorratsräume an den Seitenflügeln. Von allen Gebäuden ist heute lediglich die Kirche noch architektonisch relativ gut erhalten. Alle weiteren Bauwerke sind verfallen. Bei dem Gotteshaus handelt es sich um eine einschiffige Kirche im gotischen Stil mit einem Satteldach. Im Inneren ist das Bauwerk sehr karg und schlicht ausgeschmückt. Das Hauptportal zeigt geometrische Symbole und auch das kleine Fenster der Apsis sowie die Kapitelle der Pilaster sind mit geometrischen Motiven verziert. Ursprünglich beherbergte die Klosterkirche eine Marienskluptur, diese wurde aber im Jahre 1425, als die Mönche das Kloster verließen, nach Artà gebracht. Nach dem Übergang in Privatbesitz wurde aus der Klosteranlage ein Bauernanwesen, welches entsprechend den neuen Nutzungsanforderungen umgebaut wurde. Seit dem Jahre 1999 gehört das Kloster Bellpuig dem Inselrat von Mallorca, der in den letzten Jahren damit beschäftigt war, auf dem Gelände archäologische Ausgrabungen durchzuführen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden Reste von prähistorischen, römischen und maurischen Bauwerken zu Tage gefördert.

Mallorca und seine Wochenmärkte

Farbenfrohe Obststände, leckeres Gemüse, frische Blumen und drumherum buntes Markttreiben bei strahlendem Sonnenschein. Mallorcas Wochenmärkte, wie der in Santanyí, sind ein wahrer Genuss für die Sinne. Über die ganze Insel verteilt finden täglich authentische Märkte statt, die einen Besuch lohnen. Das vielfältige Warenangebot reicht von frischen mallorquinischen Lebensmitteln über Spirituosen, Bekleidung, oder Schmuck bis hin zu originellen Handarbeiten oder Dekoartikeln. Auch etwas Kunst und Kitsch darf hier natürlich nicht fehlen. Alquería Blanca ist ein sehr sympathisches Dorf, das aufgrund seines Charmes und seiner freundlichen Einwohner ein gern besuchter Ort ist. Um die kleine ‚Plaza‘ herum formieren sich Bars und Restaurants, kleine Geschäfte und auch das Immobilienbüro Lucie Hauri. Auf dem Wochenmarkt, der dienstags auf der Plaza stattfindet, wird neben frischem Obst und Gemüse auch allerlei für den Haushalt angeboten. Einer der beliebtesten Wochenmärkte findet jeden Mittwoch in Sineu statt. Hier findet sich eine abwechslungsreiche Mischung aus Obst- und Gemüseständen sowie traditionelles Töpferhandwerk. Auch Tiere und landwirtschaftliche Produkte und Gerätschaften bieten die Händler rund um die charmante historische Pfarrkirche Mare Deu an. In den schmalen Gassen rund um den Markt gibt es kleine Bars und einladende Restaurants auf deren Terrassen man sich bei einer Erfrischung wundervoll entspannen kann. In Inca ist am Donnerstag der Markttag. Die bunten Stände ziehen sich durch die ganze Fußgängerzone des Ortes. Schon von Weitem steigen dem Besucher köstliche Gerüche von Obst, Gemüse und Gewürzen in die Nase. Vor allem Lederwaren werden hier feil geboten. Und ja, feilschen, das sollte man auf jeden Fall, denn hier lässt sich mit Sicherheit das eine oder andere Schnäppchen machen. In der Ortsmitte, auf der Plaça von Llucmajor, erlebt man einen typisch mallorquinischen Wochenmarkt am Freitag. Vor dem alten Rathaus reihen sich gut bestückte Stände mit typisch mallorquinischen Köstlichkeiten. Gern darf auch die eine oder andere Spezialität gekostet werden. Die Händler freuen sich immer über ein positives Feedback ihrer Kunden. Der Ort ist außerdem bekannt für seine Konditorei, deren Torten dort ganz hervorragend sein sollen. Santanyí ist ein gewachsener Ort mit historischem Zentrum und einem sehr vielfältigen kulturellen Angebot. Besonders schön ist auch der Wochenmarkt, der sich jeden Mittwoch und Samstag (ca. 10:00 Uhr – 13:00 Uhr) mit seinen vielseitigen Ständen durch das ganze Dorfzentrum zieht. Am Sonntag empfiehlt sich ein Besuch des Marktes von Santa Maria. Der Bummel über den Markt wird zu einer kulinarischen Reise in die mediterrane und mallorquinische Küche. Überall locken köstliche Gaumenfreuden und laden zum Genießen ein. Besonders bekannt ist Santa Maria wegen seiner zahlreichen kleinen Handwerksgeschäfte und nach dem Marktbesuch lädt der Klostergarten dazu ein, in Ruhe die Seele baumeln zu lassen. In Palma findet ein dauerhafter Markt in den Markthallen der Plaça Olivar oder Santa Catalina statt. Hier findet sich alles an köstlichen Lebensmitteln und frischen Spezialitäten, was das Herz begehrt. Außerdem findet jeden Samstag auf der Avenida Gabriel Alomar Villalonga ein großer, bunter Flohmarkt statt. Auf Mallorca ist jeden Tag Markt – nur eben an jeweils anderen Orten. So können Sie jeden Tag den Wochenmarkt in einer anderen Inselgemeinde erleben. Hier die Auflistung aller Handelsplätze, Floh- und Kunsthandwerkermärkte: Montags:Caimari, Cala Millor, Calvià, Lloret, Manacor, Mancor, Montuïri. Dienstags:Alcúdia, Alqueria Blanca, Arenal, Artà, Binissalem (18 bis 21 Uhr Bioobst- und Biogemüse), Campanet, Es Pla de na Tesa, Llubí, Peguera, Pina, Porreres, Portocolom, Santa Margalida. Mittwochs:Andratx, Bunyola, Capdepera, Cas Concos, Llucmajor, Petra, Port de Pollença, Sant Jordi, Sa Ràpita, Santanyí (auch Kunsthandwerk+Kleidung), Selva, Sencelles, Sineu, Vilafranca. Donnerstags:Arenal, Ariany, Calonge (auch Kunsthandwerk+Kleidung), Campos, Consell, Es Llombards (auch Kunsthandwerk+Kleidung), Inca, Pòrtol, S´Illot, Sant Joan, Sant Llorenç, Ses Salines. Freitags:Algaida, Alaro, Arenal, Binissalem, Can Picafort, Inca, Llucmajor, Maria de la Salut, Son Ferrer, Son Servera, Son Carrió, Es Pont d’Inca. Samstags:Alaró, Búger, Bunyola, Cala Rajada, Cala Millor, Campos, Costitx, Esporles, Lloseta, Magaluf, Palma (ökologische Produkte auf der Plaça Bisbe Berenguer de Palou, 8 bis 14 Uhr), Santa Eugènia, Santa Margalida, Santanyí (auch Kunsthandwerk+Kleidung)Santa Ponça, Sóller. Sonntags:Alcúdia, Cala D’or (Kunsthandwerk, 18 bis 23 Uhr), Calvià, Consell, Inca, Felanitx, Muro, Pollença, Porto Cristo, Santa Maria, , Valldemossa. Ökomarkt im Gewerbegebiet Marratxí (9 bis 14 Uhr). Flohmarkt:Alaró (2. SA im Monat); Artà(1. SO im Monat); Cala D’or (SO, 18 bis 23 Uhr, Kunsthandwerk); Cala Egos (DO, 18 bis 23 Uhr, Kunsthandwerk.); Cala Rajada (2. SO im Monat, am Centre Cap Vermell); Consell (SO 9 bis 14 Uhr); Llucmajor (FR 9 bis 13 Uhr); Palma (SA, Son Fusteret, 9 bis 13 Uhr); Santa Ponça (SA vormittags, Polígono Son Bugadelles);  Gewerbegebiet Marratxí (9 bis 14 Uhr); Schnäppchenmarkt auf den Avenidas in Palma, SA 8 bis 14 Uhr.

Mallorcas schwarze Schweine

Die schwarzen Schweine von Mallorca sind eine besondere mallorquinische Rasse. Ihr Ursprung scheint eine Kreuzung des iberischen mit dem keltischen Schwein zu sein. Schweine gehören auf Mallorca zu den ältesten domestizierten Tieren. Bereits seit mehr als 9000 Jahren werden Hausschweine zur Fleischerzeugung gehalten. Die „Cerdos negros“ genannten schwarzen Schweine sind von mittlerer Statur und haben schwarze Borsten. Mit zunehmenden Alter verfärben sich diese Borsten grau. Besonders auffällig sind ihre langen Beine und ihre langen Köpfe mit den großen, flachen, herabhängenden Ohren. Das schwarze Schwein war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf Mallorca die einzige Schweinerasse, die hier gezüchtet wurde. Sie waren ein wichtiger Bestandteil des aktiven mallorquinischen Fleischhandels. So wurden damals jährlich rund 20.000 Tiere als lebende Fracht auf Passagierschiffen nach Barcelona transportiert. Im Roman der französischen Schriftstellerin George Sand „Ein Winter auf Mallorca“ wird davon berichtet. Nach Angaben des Zuchtverbandes des schwarzen mallorquinischen Schweines gibt es auf Mallorca rund 600 registrierte Zuchtschweine. Die Zuchtbetriebe der erlesenen schwarzen Schweine sind über die ganze Insel verteilt. Die Tiere werden ausnahmslos mit hochwertigen Erzeugnissen aus eigenem Anbau gefüttert. Hierzu zählen unter anderem Feigen, Kaktusfeigen, Getreide und Gras. Das Fleisch der schwarzen Schweine ist sehr beliebt und auf dem Land besaß früher fast jede Familie mindestens ein bis mehrere dieser Tiere. Die Schweine wurden von ihren Besitzern das ganze Jahr über gehegt und gepflegt. Im Januar wurde dann das Schlachtfest gefeiert. Ein Ereignis an dem alle Familien der Dörfer teilnahmen. Das sogenannte „Matanca“ sicherte die Ernährung der Familien durch den Winter und endete immer mit einem traditionellen Festessen. Das geschlachtete Schwein wurde in der Regel komplett verwertet. Ein Teil wurde zu Wurst verarbeitet, ein weiterer Teil gepökelt. Doch nicht nur das wohlschmeckende Fleisch wurde verarbeitet. Aus den Borsten fertigte man Naturhaarborsten und die Haut diente als Naturmaterial für Taschen. Mit zunehmendem Tourismus geriet allerdings diese alte Familientradition immer mehr in Vergessenheit. Zu den bekanntesten Produkten der schwarzen Schweine zählt heute unter anderem der berühmte Serrano Schinken (Jamón Serrano) und die leckeren mallorquinischen Wurstsorten Sobrassada und Chorizo. Charakteristisch für diese Fleischsorte ist besonders das magere Fleisch und die mild-aromatische Geschmacksnote.

Das Castell d’Alaró

Idyllisch gelegen, auf dem Puig de Alaró, auf einer Höhe von rund 820 Metern thront das historische Castell d’Alaró. Der Burgkomplex, der heutzutage aus einer Ruine besteht, ist einer der wohl symbolträchtigsten Orte Mallorcas und bietet eine atemberaubende Aussicht. Das historische Denkmal war im Mittelalter Schauplatz erbitterter Kämpfe und kriegerischer Auseinandersetzungen. So haben sich die Mallorquiner viele Jahre lang gegen die Araber erfolgreich zur Wehr gesetzt. Während der Zeit der arabischen Herrschaft erlangte die Insel Reichtum und Wohlstand. Die Landwirtschaft erlebte eine Blütezeit, da Bewässerungsanlagen und aufwendige Terrassensysteme geschaffen wurden. Die Araber bauten das Castell prunkvoll aus und nannten es von nun an „hisn al-arun“, was soviel heißt, wie Berg der Christen. Nachdem im Jahre 1229 der König von Aragon Palma zurückeroberte, gelangte im Jahre 1231 das Castell d’Alaró auch wieder in spanische Hand. Zur Burgruine führt eine steile, schmale Bergstraße. Der Weg zum Castell muss auf der letzten Etappe jedoch zu Fuß zurückgelegt werden. Vorbei an Schafherden und durch duftende Olivenhaine führt der steinige Bergpfad. Wer sich die Mühe macht, wird nach dem steilen Aufstieg mit einem sensationellen Panorama belohnt. Im Norden blickt man auf die eindrucksvollen Gebirgszüge der Serra de Tramuntana und in Richtung Süden schweift der Blick über Alaró und die Ebene Llanura del Centr. Der ursprüngliche Burgkomplex des Castell d’Alaró bestand aus einer trutzigen Festungsmauer mit fünf Wachtürmen. Teile der Festungsmauer sind heute noch erhalten. Ebenso ein Teil des Torre de la Cova, des südlichen Hauptturmes sowie des Torre de l’Homenatge des Eingangstores. Der Turm diente einst den Mauren als Kerker und war ein Gefängnis. Unterhalb dieses Turmes liegt die sehenswerte Tropfsteinhöhle Sant Antoni. Oberhalb der Burgruine befinden sich fünf Zisternen, die vermutlich aus der Zeit der arabischen Herrschaft stammen sowie eine Herberge. In diesem gemütlichen Gasthaus, dem Refugi del Castell d‘ Alaró kann man auch übernachten. Sie ist übrigens auch Teil der bekannten „Ruta de pedra en sec“, der Route der Trockensteinmauern. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der rund 150 Kilometer lange Fernwanderweg GR 221. Jährlich am Sonntag nach Ostern sowie am 8. September, dem Geburtstag der Jungfrau Maria, finden Wallfahrten zum Castell d’Alaró statt.

Robert Graves – Der Poet von Deià

Deià, das verträumte Bergdorf der Tramuntana, ist vor allem bekannt durch einen der wohl berühmtesten Dichter, die Mallorca zu ihrer Wahlheimat auserkoren haben: Robert Graves, der unter dem Namen Robert von Ranke Graves am 24. Juli 1895 in London geboren wurde, hatte seinen Adelstitel von seinem Großvater Heinrich von Ranke. Der deutsche Historiker Leopold von Ranke war Robert Graves Urgroßonkel. Deià war Graves Paradies und wurde zu seiner Heimat. Hier schrieb er seine Memoiren. Die 1929 erschienene Autobiographie „Strich drunter“ ermöglichte es ihm, sich auf Mallorca ein Haus zu bauen. Seine persönliche Oase entstand am Ortsausgang von Deià. Hier, in seinem 1932 gebauten Domizil, „Ca N’Alluny“, zu deutsch abgelegenes Haus, oberhalb des Fischerpfades zur Bucht, schrieb der Autor seine wichtigsten Werke. Graves, der sich selbst als Dichter bezeichnete, konnte sich durch die Tantiemen auf Mallorca ein angenehmes Leben ermöglichen. Deià hatte für Graves alles, was ein Schriftsteller benötigt. So schrieb er, alles was er brauche sei hier: „Sonne, Berge, Meer, Laubbäume, Quellwasser, Luxus, wie Elektrizität, die Abwesenheit von Politik sowie eine Buslinie, die mich nach Palma bringt.“ In dieser verschwiegenen Idylle verfasste Graves einen seiner wohl erfolgreichsten Romane. Im Deutschen erschien er unter dem Titel „Ich, Claudius, Kaiser und Gott“. Anfangs wurde Graves von den Dorfbewohnern für einen Diener gehalten, der im Dorf für seine Herrschaften Einkäufe macht. Erst als “Claudius” im Jahre 1976 verfilmt wurde, erkannte man die wahre Bedeutung von Graves und seinen Werken. Dabei kamen solche illustren Gäste zu Besuch, wie die Hollywood-Stars Ava Gardner, Alec Guinness oder auch Peter Ustinov. Das Verhältnis zu den Dorfbewohnern war getragen von Anerkennung, Respekt und Distanz. Man nannte ihn auch liebevoll den „Adoptivsohn von Deià“. Graves bezeichnete sich selbst als exzentrisch. Eine Eigenart, neben der besonderen Art sich auszudrücken, war die Tatsache, dass es ihm offensichtlich schwer fiel, geradlinig eine Straße entlangzugehen. Außerdem pflegte er bei Tisch meist mit Brotstückchen zu spielen. Seine plötzlichen Anfälle von Amnesie beunruhigten ihn zunehmend. Am 7. Dezember 1985 starb der inzwischen senile Graves im Alter von 90 Jahren. Sein Grab liegt direkt neben der Kirche. Auf der Grabplatte steht unter seinem Namen der Zusatz „Poeta“ (Dichter). Im Jahre 2007 wurde im ehemaligen Wohnhaus des Poeten ein Museum eröffnet.

Die Perlen von Mallorca

Sie sind kaum von echten Perlen zu unterscheiden, doch sind sie beliebte Prachtstücke und gelten nicht nur auf der Insel als etwas Besonderes: die bezaubernd schönen Mallorca Perlen. Die nach einem besonderen Herstellungsverfahren angefertigten Perlen lassen sich auf der Haut so angenehm tragen wie echte Perlen und haben außerdem die Eigenschaft, die Körperwärme schnell aufzunehmen. Die Mallorca Perlen zeichnen sich besonders durch ihre verschiedenen Tönungen und Schattierungsnuancen aus und werden in spezieller Handarbeit liebevoll hergestellt. Der Vorgang der Herstellung der Mallorca Perle ist ein langwieriger und präziser Prozess. Hierbei wird ein winzig kleiner gehärteter Kern an eine Spezialhalterung gehängt. Danach wird er mehrere Male in eine ganz besondere Perlmuttmasse getaucht. Dieses Gemisch, deren genaue Rezeptur streng geheim gehalten wird, besteht nicht einfach nur aus gemahlenem Perlmutt sondern aus besonderem Muschelsand und feinen Fischschuppen. In Handarbeit wird jede einzelne Schicht mit einem Gasbrenner so stark erhitzt, dass die Perlmuttmoleküle miteinander verschmelzen. Im Zuge dieser Polymerisation wird die Farbe der Perle konserviert. Um die verschiedenen Farben und Schattierungen zu erhalten, werden den sogenannten Majoricas bestimmte farbige Mineralstoffe beigefügt. Wurden alle Schichten aufgetragen, werden die Mallorca Perlen geschliffen und glänzend poliert. Am Ende erfolgt eine sorgfältige Qualitätskontrolle. Die Idee Mallorca Perlen herzustellen kam von einem Deutschen. Eduard Hugo Heusch, ursprünglich ein nach Paris ausgewanderter Ingenieur, hatte dort das Verfahren künstliche Perlen herzustellen entwickelt. Auf Mallorca gründete er später eine eigene Firma, um die besonderen Majoricas zu produzieren. Die Mallorca Perlen sind weltweit bekannt und gelten als besondere Schöpfungen. Derzeit gibt es sieben Perlenmanufakturen auf Mallorca, die die original Majoricas herstellen. Bekannte Fabriken sind unter anderem die Perlas Majorica in Manacor sowie die Perlas Orquidea mit Sitz in Montuïri. Ein besonderes Highlight ist der Besuch einer solchen Perlenfabrik. Hier bekommt man hautnah einen Einblick in die Herstellung der Majoricas. Jede Firma hat ihre speziell zusammengestellte Perlmuttmasse, die natürlich nicht verraten wird. In den Verkaufsräumen der Manufakturen hat man die Möglichkeit, die Majoricas auszusuchen und zu kaufen. Im Jahre 1948 lief das Patent der Gründerfamilie aus. So tauchten in der Folgezeit auch Imitationen der Mallorca Perlen auf. Um zu vermeiden, dass man auf Fälschungen hereinfällt, stellen die original Manufakturen den Kunden Echtheitszertifikate aus. Außerdem erhält man eine Zehn-Jahres-Garantie.

Die Leuchttürme von Mallorca

Auf Klippen oder Felsen sind sie zu finden. Die Leuchttürme Mallorcas thronen einsam und abgeschieden über dem Meeresspiegel und sind schon aus der Ferne zu sehen. Von den insgesamt 16 Leuchttürmen auf der Insel sind jedoch derzeit nur noch fünf in Betrieb. Drei weitere werden im Rahmen von wissenschaftlichen Zwecken genutzt. Ein Besuch der Leuchttürme ist meist nicht möglich, da die meisten von ihnen verschlossen sind und die Lichtsignale per Fernsteuerung bedient werden. Ein Großteil der Leuchttürme auf Mallorca wurden im 19. Jahrhundert erbaut und sind zum Teil stark restaurationsbedürftig. Die aktuelle Gesetzeslage sieht jedoch bislang keine öffentliche Nutzung der Türme vor. Jedoch hat sich die balearische Hafenbehörde um einen neuen Zugang zu den Leuchttürmen bemüht. Auf einer speziell eingerichteten Internetseite hat man die Möglichkeit, eine virtuelle Tour zu unternehmen, in der man Einblicke in die Arbeitswelt und Wohnsituation der damaligen Leuchtturmwärter erhält. Doch auch eine Änderung der Gesetze zur Erhaltung der Leuchttürme ist in Zukunft zu erwarten, denn die Leuchttürme als Touristenattraktion könnten eine weitere Einnahmequelle für den Tourismus darstellen. Leuchttürme bieten wie kaum ein anderes Bauwerk einen uneingeschränkten Meerblick. So hat sich beispielsweise im Leuchtturm am Cap de Formentor ein Restaurant etabliert. Das im Jahre 1862 erbaute Gebäude lädt mit seinem einmaligen Ambiente zum Schlemmen und Genießen ein. Im 700 Jahre alten Leuchtturm von Porto Pi ist ein Museum untergebracht. Selbst vielen Einheimischen ist das unbekannt. Für die etwa einstündige Besichtigungstour, die immer am Donnerstag vormittags stattfindet, muss man sich allerdings vorher anmelden. Die Führung selbst findet in spanischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei. Es lohnt sich, die 127 Stufen hinauf zum Laternenraum auf sich zu nehmen, denn die Aussicht über die Bucht ist einfach atemberaubend. Schon von weitem zu erkennen ist der alte Leuchtturm von Palma. Er ist der drittälteste noch in Betrieb befindliche Turm der Welt. Ein schönes Ausflugsziel ist auch der Leuchtturm Far de Capdepera am östlichsten Punkt Mallorcas. Der im Jahre 1861 vom berühmten spanischen Ingenieur Emili Pou y Bonet, erbaute Leuchtturm steht am Punta de Capdepera ganz in der Nähe von Cala Ratjada. Auch hier kann man einen wunderschönen Ausblick genießen. Bei guter Fernsicht, vor allem in den Wintermonaten, kann man sogar die Nachbarinsel Menorca erkennen.

Die Route der Trockensteinmauern – Fernwanderweg GR221

Mallorca ist ein Paradies für Wanderfreunde und Naturliebhaber. Reizvolle Wanderwege gibt es auf der Insel in Hülle und Fülle. Doch neben den herkömmlichen Routen wurde durch die hiesige Regierung ein attraktiver Fernwanderweg etabliert. Der GR 221, auch bekannt unter dem Namen „Ruta de pedra en sec“, ist die Route der Trockensteinmauern. Diese imposanten Trockensteinmauern, an denen man auf dem Weg vorbeiwandert, geben dem GR 221 seinen Namen. Der Trockenmauerweg führt durch die atemberaubende Landschaft der Serra de Tramuntana. Das Gebiet gehört in der Kategorie Kulturlandschaft zum erklärten UNESCO Kulturerbe und zählt zu den schönsten Gebirgslandschaften Europas. Die Route der Trockensteinmauern hat eine Gesamtlänge von rund 130 Kilometern und verläuft zum größten Teil auf historischen Bergpfaden, gepflasterten Wanderwegen oder auf alten Köhlerrouten durch die traumhafte Gebirgskette. Der Weg schlängelt sich teils an der Küste entlang, teils führt er zu den höchsten Gipfeln der Tramuntana und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die Bergregion. Der Kontrast der unterschiedlichen Landschaftskulissen und die abwechslungsreiche Vegetation machen den Fernwanderweg so reizvoll. Durch schattige Steineichenwälder und vorbei an üppigen Pinien- und Olivenhainen erstreckt sich die Route des GR 221 vom südwestlich gelegenen Port d‘ Andratx bis nach Pollenca im Nordwesten der Insel. Die gut ausgebaute Wegstrecke ist geeignet für Wanderer jeden Alters. Die Route lässt sich, je nach eigener Kondition, in beliebig lange Tagesetappen einteilen, da sich entlang des Weges zahlreiche „Refugi“, Berghütten als Unterkunft anbieten. Die Herbergen am Rande des Fernwanderweges sind von der Ausstattung her überraschend komfortabel und lassen sich nicht mit einfachen Berghütten vergleichen. Sie sind eher im Stil moderner Jugendherbergen gehalten und verfügen über Strom, Wasser und bequeme Betten. Auch werden Frühstück und Abendessen angeboten. Die meisten Hüttenwirte verkaufen auch Getränke, Snacks und Proviant für die weiteren Etappen, so dass auf schweres Gepäck weitgehend verzichtet werden kann. Es empfiehlt sich, pro Tagesetappe mindestens 2 Liter Trinkwasser dabei zu haben. Neben gut eingelaufenen Wanderschuhen und einem bequemen Rucksack sollte man noch etwas Platz für Badesachen einplanen. Spontane Buchungen der Herbergen sind leider nicht möglich, da die Refugi durch die mallorquinische Inselregion betrieben werden. Alle Unterkünfte müssen vorher per Internet gebucht werden. Dies gilt auch für die sogenannten Selbstversorgerhütten, für die man einen Schlüssel benötigt. Eine gute Planung der Route ist daher empfehlenswert.