Idyllisch gelegen, auf dem Puig de Alaró, auf einer Höhe von rund 820 Metern thront das historische Castell d’Alaró. Der Burgkomplex, der heutzutage aus einer Ruine besteht, ist einer der wohl symbolträchtigsten Orte Mallorcas und bietet eine atemberaubende Aussicht.
Das historische Denkmal war im Mittelalter Schauplatz erbitterter Kämpfe und kriegerischer Auseinandersetzungen. So haben sich die Mallorquiner viele Jahre lang gegen die Araber erfolgreich zur Wehr gesetzt. Während der Zeit der arabischen Herrschaft erlangte die Insel Reichtum und Wohlstand. Die Landwirtschaft erlebte eine Blütezeit, da Bewässerungsanlagen und aufwendige Terrassensysteme geschaffen wurden. Die Araber bauten das Castell prunkvoll aus und nannten es von nun an “hisn al-arun”, was soviel heißt, wie Berg der Christen. Nachdem im Jahre 1229 der König von Aragon Palma zurückeroberte, gelangte im Jahre 1231 das Castell d’Alaró auch wieder in spanische Hand.
Zur Burgruine führt eine steile, schmale Bergstraße. Der Weg zum Castell muss auf der letzten Etappe jedoch zu Fuß zurückgelegt werden. Vorbei an Schafherden und durch duftende Olivenhaine führt der steinige Bergpfad. Wer sich die Mühe macht, wird nach dem steilen Aufstieg mit einem sensationellen Panorama belohnt. Im Norden blickt man auf die eindrucksvollen Gebirgszüge der Serra de Tramuntana und in Richtung Süden schweift der Blick über Alaró und die Ebene Llanura del Centr.
Der ursprüngliche Burgkomplex des Castell d’Alaró bestand aus einer trutzigen Festungsmauer mit fünf Wachtürmen. Teile der Festungsmauer sind heute noch erhalten. Ebenso ein Teil des Torre de la Cova, des südlichen Hauptturmes sowie des Torre de l’Homenatge des Eingangstores. Der Turm diente einst den Mauren als Kerker und war ein Gefängnis. Unterhalb dieses Turmes liegt die sehenswerte Tropfsteinhöhle Sant Antoni. Oberhalb der Burgruine befinden sich fünf Zisternen, die vermutlich aus der Zeit der arabischen Herrschaft stammen sowie eine Herberge. In diesem gemütlichen Gasthaus, dem Refugi del Castell d’ Alaró kann man auch übernachten. Sie ist übrigens auch Teil der bekannten “Ruta de pedra en sec”, der Route der Trockensteinmauern. Hinter diesem Begriff verbirgt sich der rund 150 Kilometer lange Fernwanderweg GR 221.
Jährlich am Sonntag nach Ostern sowie am 8. September, dem Geburtstag der Jungfrau Maria, finden Wallfahrten zum Castell d’Alaró statt.