Language:

Edit template

Language:

Edit template

Santuari de Son Corró – ein prähistorisches Heiligtum

Wer gerne einmal in die Geschichte Mallorcas eintauchen möchte, dem sei ein Besuch des Santuari de Son Corró, dem prähistorischen Heiligtum von Son Corró empfohlen. Die sehenswerte Ausgrabungsstätte im Gemeindegebiet von Costitx liegt etwa 95 Meter über dem Meeresspiegel am Rande eines Feldes auf einem Hang bei Son Corró und birgt interessante Fundstücke und Zeitzeugen aus der sogenannten Talayot-Kultur. Das Santuari de Son Corró besteht aus den Überresten einer Außenmauer sowie einem Altarbereich mit sechs Säulen, die im Zuge der Ausgrabungsarbeiten rekonstruiert wurden. Den Fundstücken auf der Ausgrabungsstätte nach zu urteilen, datieren Archäologen die Erbauung dieses Heiligtums auf die Zeitspanne zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert v. Chr., der Phase der sogenannten Talayot-Kultur auf Mallorca. Das Innere des rund 85 Quadratmeter großen Santuari wird von den Talayot Säulen dominiert. Die Außenmauern sind durch Schienen gekennzeichnet. Entdeckt wurde diese Stätte im Jahr 1894. Zu dieser Zeit fand der damalige Eigentümer des Anwesens in Son Corró, Joan Vallespir de Can Pere Pina, drei bronzene Stierköpfe. Die berühmten Stiere von Costitx, Bous de Costitx, befinden sich seit 1985 in Madrid im Archäologischen Nationalmuseum. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen heraus, dass es sich bei dieser Stätte um ein post-talayotisches Heiligtum handeln musste. Später wurden noch weitere interesante Fundstücke aus Bronze entdeckt. Das Santuari de Son Corró gehört zu den typischen Bauwerken der sakralen Architektur der talayotischen, welche zum Ende der Bronze- und Eisenzeit auf Mallorca Ihre Blütezeit erlebte. Santuaris dieser Epoche konnten entweder einzeln stehen oder in Siedlungen in Verbindung mit weiteren Kultstätten. Jedoch handelte es sich bei diesen Heiligtümern immer um freistehende Gebäude ohne weitere Anbauten. Betritt man das Santuari, erkennt man, dass die Innenfläche ohne jegliche Unterteilungen erbaut wurde. Das leicht rechteckige Gebäude bestand also nur aus einem einzigen Raum. Die Reste der Außenmauern sind sind in Trockenbauweise errichtet worden. Im Inneren des befinden sich die sechs rekonstruierten Säulen, in sich in zwei parallelen Reihen zu je drei Säulen gegenüberstehen. Bei der Rekonstruktion war dies jedoch ein sehr umstrittener Punkt, da sich die Archäologen uneinig darüber waren, ob das ursprüngliche Heiligtum offen oder überdacht war und ob die Säulen unregelmäßig oder regelmäßig angeordnet waren.

Die Bucht von Sa Calobra

Ein besonderes Highlight auf Mallorca ist die malerische Bucht von Sa Calobra. Sie ist Teil der Gemeinde Escorca und liegt an der Nordwestküste der Insel. Das beliebte Ausflugsziel ist einen Besuch wert, denn schon die Fahrt dorthin ist wirklich spektakulär. Sa Calobra heißt zu deutsch: „Die Natter“ und dieser Name kommt nicht von ungefähr, denn die Zufahrtsstraße ist eine recht abenteuerliche Serpentinenstrecke mit zwölf Haarnadelkurven, die es in sich haben. Ein wenig Fahrgeschick erfordert der Weg zur romantischen mit Kiefern bewachsenen Bucht, die inmitten steiler Felsenwände verborgen liegt und einen wirklich traumhaften Ausblick auf das glitzernde Meer bietet. Gut zwölf Kilometer umfasst die abenteuerliche Strecke auf der MA-2141 durch die wilde Karstlandschaft des Tramuntana Gebirges. Die Straße zur Bucht Sa Calobra, die zwischen Soller und dem Kloster Lluc, ganz in der Nähe des schönen Stausees Gorg Blau einmündet, verläuft über ganze 800 Höhenmeter hinunter zum Ziel. Die Ausblicke auf der Strecke sind einfach atemberaubend, doch als Fahrer sollte man besser die asphaltierte Straße im Auge behalten. Schon zu Beginn sorgt der Weg für einen kleinen Adrenanlinkick. Die Straße, die bereits 1932 durch den italienischen Ingenieur Antonio Paretti geplant wurde, beginnt mit dem spektakulären Nus de sa Corbata, dem sogenannten „Krawattenknoten“, bei dem die Straße in einer 270-Grad-Kurve selbst unter sich hindurch führt. Diese Inspiration soll dem Italiener beim Binden einer Krawatte gekommen sein. Am besten besucht man die herrliche Bucht von Sa Calobra in den späten Nachmittagsstunden. Vorher schlängeln sich meist die Reisebusse den steilen Weg hinauf und hinunter und es kann ab und zu ziemlich eng werden auf der relativ steilen Passstraße. Belohnt wird man dann aber mit einem wundervollen Blick. Besonders eindrucksvoll ist auch die Engstelle Cavall Bernat, die sich zwischen den steil aufragenden, bizarren Felswänden hindurchzieht. Von der wunderschönen Cala Sa Calobra lohnt sich auch ein kleiner Abstecher zur Schlucht Torrent de Pareis. Nach einem etwa 500 Meter langem Fußweg erreicht man diese atemberaubend schöne Mündungsschlucht. Sie ist übrigens die zweitgrößte ihrer Art im Mittelmeerraum. Der winzige Kieselstrand lädt herrlich zum Einspannen und zum Baden im kristallklarem Wasser ein. Wer etwas mehr Zeit hat, kann bei einem gemütlichen Picknick die Seele baumeln lassen oder dem Bachbett folgen. In den zerklüfteten Felsen kann man mehrere kleine Höhleneingänge entdecken.

Der Königspalast La Almudaina

Gleich neben der Kathedrale La Seu von Palma thront der mächtige Palacio de la Almudaina, der Königspalast der Inselhauptstadt. Wer ein wenig Ruhe abseits vom städtischen Trubel sucht, der kann in den hübschen anliegenden Gärten wunderbar flanieren und etwas entspannen. Doch auch der Palast selbst ist einen Besuch wert. Der unübersehbare Palacio de la Almudaina ist eine ehemalige arabische Festung. Im 14 Jahrhundert wurde das eindrucksvolle Bauwerk im Auftrag des Königs Jaume II zum Sommersitz der spanischen Königsfamilie umgebaut. Die Umbauten im gotischen Stil wurden vom bekannten Baumeister Pere Salvá durchgeführt, der auch für den Bau des Schlosses Bellver verantwortlich zeichnete. Heute dient der Palast dem amtierenden spanischen König Felipe VI. als Amtssitz während der Sommermonate. Zu offiziellen Festlichkeiten oder anderen politischen Anlässen ist der, rund 20.000 Quadratmeter große, Bau nur bedingt der Öffentlichkeit zugänglich. Jedoch lohnt es sich, an einer Führung durch die öffentlichen Gebäudeteile teilzunehmen. So befinden sich im Palacio de la Almudaina wunderschön gearbeitete flämische Wandteppiche und Gemälde aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die einen Teil der spanischen Geschichte darstellen sollen. Imposant sind besonders die Darstellungen der Schlacht vom Lepanto, bei der im Jahre 1571 die Flotten der Spanier und der Venezianer gemeinsam gegen die Türken kämpften. Weiterhin besichtigt man im Rahmen der Führung einen hübschen gotischen Salon, der häufig für Empfänge genutzt wird. Besonders sehenswert ist die kleine romantische Kapelle Santa Ana. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ihre eindrucksvolle Fassade spiegelt den besonderen Architekturstil der Insel wieder. Der Eingang, im römischen Stil erbaut, zeigt imposante Ornamente, die mit fantastischen Tierabbildern verziert sind. Im Inneren der Kapelle befindet sich ein sehenswertes Bild des mallorquinischen Künstlers Rafael Mojer, das er im Jahre 1465 erschuf. Insgesamt verbindet die Anlage maurische und christliche Bauelemente auf harmonische Art und Weise miteinander. Sehenswert ist außerdem der schattige, arkadengesäumte Innenhof im gotischen Stil. Aus den Fenstern des Palacio de la Almudaina blickt man auf den wunderschön angelegten Königsgarten, der zu einem kleinen Spaziergang einlädt. Besonders ins Auge sticht eine Skulptur im „S’Hort del Rei“. Bei diesem außergewöhnlichen Kunstwerk handelt es sich um eine Arbeit des berühmten katalanischen Malers, Bildhauers und Grafikers Joan Miró.

Pollensa – 365 Stufen zum inneren Frieden

Pollensa oder auch Pollença im Inselnorden Mallorcas ist ein idyllischer Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre. In den engen, lauschigen Gassen spiegelt sich der maurische Einfluss wieder und die saftig grünen Zypressen, die malerisch die „Via Crucis“ zum Kalvarienberg säumen, sorgen schon fast ein wenig für toskanisches Flair. Künstlerisch, verschlafen und ursprünglich strahlt das Dorf eine wohltuende Gelassenheit aus. Nicht umsonst haben sich hier viele Künstler niedergelassen, die vom bezaubernden Charme Pollensas inspiriert werden. Der Puig de Calvari, wie die Einheimischen den Kalvarienberg auch nennen, zählt neben der historischen Altstadt zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Örtchens. Um den Gipfel des rund 170 Meter hohen Berges zu erreichen, muss man einen mehr oder weniger anstrengenden Aufstieg bewältigen. Aber der Weg über die 365 Stufen aus Naturstein lohnt sich. Schon auf dem Weg über die uralten Treppen, die steil und schnurgerade den Hang hinaus führen, erlebt man herrliche Ausblicke hinunter in die pittoreske Altstadt mit ihren schönen Kirchen und alten Gebäuden. Wer den Kalvarienberg auf traditionelle Art besteigen möchte, sollte sich Zeit nehmen und jede der insgesamt 365 Stufen einzeln zählen. Sinnbildlich steht jede Stufe für einen Tag des Jahres. So wird beim Hinaufgehen das alte Jahr nochmals Revue passiert. Beim Hinabgehen werden dann auf diese Weise Wünsche für das neue Jahr kreiert. Oben angekommen, erreicht man eine kleine sehenswerte barocke Kapelle aus dem Jahre 1795 und wird mit einem wirklich traumhaft schönen Ausblick belohnt. Der Blick schweift über die Dächer Pollensas zur erhabenen Berglandschaft des nördlichen Tramuntanagebirges bis weit hinaus aufs schimmernde Meer. Weiter in der Ferne ist Alcudia auszumachen. Auch kann man die beiden Halbinseln Cap des Pinar und Formentor erkennen. Bei klarem Wetter ist der Anblick einfach sensationell. Am besten macht man sich schon früh am Morgen auf dem Weg, um die Mittagshitze zu meiden. Wer am Sonntag kommt, kann den Ausflug mit einem Besuch auf einen der schönsten Wochenmärkte Mallorcas verbinden. An anderen Tagen kann man sich entspannt in einem der vielen gemütlichen Cafés an der Plaça Major erfrischen. An religiösen Feiertagen finden regelmäßig kirchliche Prozessionen statt, an denen das Kreuz Jesu auf den Kalvarienberg getragen wird. Auch während der Hauptsaison ist Pollensa nicht überfüllt und die Besucher haben genügend Raum für Besinnung auf dem Weg über die längste Treppe Mallorcas.

Die Ruinen des Campament dels Soldats

Die Region rund um Cap Ferrutx im Nordosten Mallorcas gilt als eine einsame, verkarstete Ecke der Insel, die menschenleer und verlassen wirkt. Dennoch ist sie ein sehr beliebtes Ziel von Wanderern, Abenteurer und Entdeckern. Bei einer Tour in der Nähe des Ortes Artà, lohnt sich ein Besuch der Ruinen des Soldatenlagers Campament dels Soldats. Zur Zeit der Franco-Diktatur gehörte die Anlage zu einer von insgesamt 104 Arbeitslagern. Heute zeugen die eindrucksvollen Ruinen vor der Zeit, als in dem Soldatenlager zwischen den Jahren 1930 und 1944 rund 750 Zwangsarbeiter untergebracht waren. Bei den meisten handelte es sich um ehemalige Soldaten, die der vormaligen republikanischen Armee angehörten. Doch auch Zivilisten waren unter den Insassen, bei denen es sich hauptsächlich um politische Widersacher Francos handelte. Die Soldaten wurden hierher verfrachtet, um eine massive Verteidigungslinie an der Küste zu errichten. Diese sollte zwischen dem Cap de ses Salines und Port de Pollenca entstehen. Zudem sollte als Zugang zum Puig de sa Tudossa eine Militärstraße gebaut werden, da auf dem Berg eine Flugabwehranlage installiert werden sollte. Die Straße sollte eine Gesamtlänge von etwa sechs Kilometern haben. Doch weder die Militärstraße, noch die Einrichtung zur Flugabwehr wurden je fertiggestellt. Unter menschenunwürdigen Bedingungen wurden die Zwangsarbeiter zunächst mit dem Zug von Palma nach Artà gefahren. Von hier aus mussten sie den Rest des Weges zu Fuß marschieren. Die geschundenen Arbeiter waren zunächst in einem Zeltlager untergebracht. Doch viele erkrankten nicht zuletzt wegen des oft sehr zugigen Windes in dieser Region. So wurde auf dem Grundstück des Lagers eine gemauerte Baracke als Unterkunft errichtet. In den späteren Jahren von 1943 bis 1948 war dann in dem ehemaligen Arbeitslager eine Kompanie spanischer Soldaten stationiert. Nach dem Abzug der Soldaten verfiel die verwaiste Anlage zusehends. Zum Gedenken an das Arbeitslager errichtete die Inselregierung der Balearen im Jahre 2002 einen Gedenkstein. Auf Wunsch der Soldatenvereinigung Associació del Campament dels Soldats wurde 2011 der Grundriss des Lagers wieder rekonstruiert und Teile der Lagergebäude freigelegt. Für Wanderer ist der steinige und steile Pfad hinunter zum Soldatenlager eine schöne Herausforderung. Die als Route Nummer 4 ausgeschilderte Strecke führt an den inseltypischen malloquinischen Steinmännchen vorbei, die man auf vielen Wegen und Pfaden auf der Insel antrifft.

Mallorca auf zwei Rädern erkunden

Mallorca hat für Jeden etwas zu bieten. Lange Strände, charmante Dörfer, eine sehenswerte Hauptstadt, quirlige Partymeilen, verschwiegene Buchten, atemberaubende Berge und viele herrliche Naturschönheiten. Genau aus diesem Grund sind es auch die unterschiedlichsten Aktivitäten, die das Inselleben so attraktiv machen. Eine ganz individuelle Alternative Mallorca zu erkunden, ist auch eine Tour mit dem Motorrad. Das gut ausgebaute Straßennetz und die hohe Dichte an Tankstellen und Servicebetrieben lassen Bikerherzen höher schlagen. Das milde Klima und das sonnig warme Wetter machen fast das ganze Jahr über spannende Erkundungstouren möglich und immer wieder entdeckt man verschwiegene Plätze und versteckte Orte, die man vorher noch nicht gesehen hat. Besonders schön ist die Insel zur Zeit der Mandelblüte, wenn in den Monaten von Januar bis März Mallorca von einem herrlich duftenden Blütenmeer bedeckt ist. Nicht alle verschwiegenen Strände sind mit dem Auto zu erreichen. Mit dem Bike oder einem Geländemotorrad ist man flexibler und kann auch unwegsame Strecken befahren. Einem entspannten Beach-Tag oder einem gemütlichen Picknick in einem idyllischen, abseits gelegenen Fleckchen Natur steht so nichts mehr im Wege. Auch kleine gemütliche Küstenstraßen lassen sich mit dem Motorrad wunderbar abfahren. Unterwegs laden kleine Fischerdörfchen zu einer kühlen Erfrischung ein. Zum gemütlichen Cruisen mit dem Bike oder dem Scooter bieten sich entspannte Touren durch das wunderschöne Tramuntanagebirge an. Der Kurvenspaß in den Bergen führt entlang beschaulicher Passstraßen, bei denen man bis auf 1.600 Meter gelangt. Immer wieder bieten sich atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die Berglandschaft. Naturfreunde fahren durch schattenspendende Wälder oder aromatische Olivenhaine und kehren unterwegs in einer der hübschen kleinen Bodegas ein. Speziell für Biker haben zwei Deutsche eigens eine Bar für Motorradfreunde ins Leben gerufen. Die hübsch gestaltete Location liegt an der Straße nach Manacor und nennt sich „Los Ultimos Mohicanos“, „Die letzten Mohikaner“. Es ist im amerikanischen Stil eingerichtet, bietet American-Food und Drinks und rockige Livemusik. Am Wochenende sollte man die sehenswerten Tanz- und Showeinlagen an der Bar nicht verpassen. Wer kein eigenes Motorrad besitzt, muss auf eine abwechslungsreiche Biker Tour nicht verzichten. Überall auf der Insel gibt es Vermietungen von Bikes und Rollern. Hier erhält man auch oft gute Ausflugstipps.

Die Festung Es Forti

Ein empfehlenswertes Ausflugsziel an der Südostküste Mallorcas ist die historische Festung „Es Forti“. Die sehenswerte ehemalige Militärfestung liegt an der idyllischen Cala D’Or, inmitten einer hübschen Felslandschaft gleich am Ortseingang zu Cala Llonga, Santanyi. Die renovierte Anlage lohnt einen Besuch und dieser kann wunderbar mit einem beschaulichen Spaziergang durch die herrliche Landschaftskulisse verbunden werden. Das zerklüftete Küstenareal um Cala D’Or ist durch seine hohen Felsen und rauen Klippen ein sehr reizvolles Gebiet. Das kristallklare Wasser und die kleinen charmanten Strände locken immer wieder Naturfreunde an. „Es Forti“, auch bekannt unter dem Namen „Bateria Nueva de Cala Llonga“ liegt unweit vom wunderschönen Nationalpark Mondragó, der für seine traumhaften Strände bekannt ist. Auf dem Weg zur Festung kann also auch wunderbar ein kleiner Badeaufenthalt mit eingeplant werden. Unterwegs passiert man auch eine kleine Bucht, mit dem schönen gepflegten Strand „Cala Es Forti“ , der die Wanderer und Besucher des kleinen aber imposanten Forts zum Verweilen, Schwimmen und Entspannen einlädt. Im Jahre 1730 wurde die Festung auf königliche Anordnung durch Philipp V. errichtet. Sie sollte den Seeleuten als Zufluchtsort vor Piraten dienen. Die Anlage war mit vier Kanonen zur Verteidigung ausgestattet. Außerdem hatte das quadratische Bauwerk an der Wasserseite zahlreiche große Schießscharten, um die Angreifer abwehren zu können. Die Festung bot auch Wohnraum. Sie verfügte über 3 Kammern, für den Feldwebel und seine Leibwache, die aus bis zu 19 Männern bestand. Nachdem das Fort im Jahre 1755 durch ein Erbeben zerstört wurde, fand im Jahre 1793 nochmals der komplette Wiederaufbau der Wehranlage statt. Im Jahre 1878 ging „Es Forti“ schließlich in privaten Besitz über. 1992 folgte dann der letzte Besitzerwechsel. Damals wurde die hübsche Wehranlage liebevoll restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Man kann die Festung kostenfrei betreten und sich in Ruhe ein Bild von der historischen Stätte machen. Immer wieder kommt man an schönen Aussichtspunkten oder Plattformen vorbei. Von hier aus hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und die zerklüftete Landschaft aus mächtigen Felsformationen und traumhaften, einsamen Buchten. Neben der Besichtigung der Anlage bietet die Festung auch regelmäßige Veranstaltungen, wie Konzerte, Ausstellungen, kulturelle Feste und traditionelle Feierlichkeiten in einem einmaligen historischem Ambiente.

Segeln an der Küste Mallorcas

Wer Mallorca einmal von einer ganz anderen Seite entdecken möchte, nämlich vom Meer aus, sollte die Segel setzen. Die Insel ist bei Segel-Fans besonders beliebt wegen der herrlichen Natur, den wildromantischen felsigen Buchten und der verträumten kleinen Stränden. Das durchweg milde Klima und die relativ ruhige See machen einen Segelausflug zum wahren Vergnügen und ist eine wunderbare Abwechslung. Während eines Törns kann man einige schöne Küstengebiete absegeln und die Insel von Hafen zu Hafen abfahren oder auch die gesamte Insel umrunden. Der Ausflug auf dem Wasser bietet atemberaubende Einblicke auf die Inselregion, die einem vom Land aus verwehrt bleiben. Doch nicht nur über dem Wasser gibt es viel zu sehen. Im Meer selbst tummeln sich manchmal auch Delfine, die die Boote begleiten und für schöne Fotomotive und unvergleichliche Momente sorgen. Natürlich ist bei einem Segeltörn auch ein Sprung ins türkisblaue Wasser eine herrliche Angelegenheit. Segeln auf eigene Faust – Buchten und Marinas auf Mallorca Beliebte Ziele für entspannte Segelausflüge sind die zahlreichen verschwiegenen Buchten, die vom Festland aus kaum zu erreichen sind. Eine davon ist die wunderschöne Cala Petita, an der nur wenige Boote anlegen können und die deswegen ein paradiesisches Kleinod für Wassernixen und Sonnenanbeter inmitten einer atemberaubend schönen Naturkulisse ist. Wer den Segelausflug mit einem kleinen Landausflug verbinden möchte und lieber gemütlich durch die engen Gässchen eines verschlafenen Örtchens schlendern möchte, dem sei die idyllische Naturbucht von Port de Sóller wärmstens empfohlen. Gleich am Pier des schönen Schutzhafens befinden sich zahlreiche landestypische Cafés, Bars, Terrassenlokale und kleinere Läden. Wer es lieber etwas lebendiger haben möchte, der geht in Puerto Andratx vor Anker. Eine besonders schöne Marina befindet sich natürlich in Palma. Rund um den Hafen der mallorquinischen Hauptstadt kann man zahlreiche Sehenswürdigkeiten erkunden und hinterher im Schein der Abendsonne in einem der gemütlichen Balnearios ein köstliches Glas spanischen Rotwein zu leckeren Tapas genießen. Von Palma aus empfiehlt sich auch eine Segeltour nach Porto Colom, der größten Naturbucht Mallorcas. Wer ein besonderes Naturschauspiel erleben möchte, dem sei ein Ausflug zum Hafen von Porto Cristo empfohlen, denn von der Bucht aus gelangt man direkt zu den bezaubernden Drachenhöhlen mit ihrem kristallklaren, unterirdischen See. Segeln mit einem Skipper – Unbekümmerter Törn für Jedermann Auch wer keinen Segelschein hat, muss keinesfalls auf den Segelspaß verzichten, denn es gibt auch die Möglichkeit, Segelboote mit einem erfahrenen Skipper anzumieten. Mit solch einem erfahrenen Kapitän an der Seite, kann man ganz entspannt die Küste Mallorcas erkunden. Er kümmert sich um die Navigation, während man an Deck der Segelyacht in der Sonne relaxen und die wunderschöne Landschaft genießen kann.

Mallorcas kunstvoll gearbeitete Türklopfer

Wie in vielen Mittelmeerregionen fallen auch auf Mallorca an vielen Häusern die hübschen und meist recht kunstvoll gearbeiteten Türklopfer auf. Man kann Sie an alten herrschaftlichen Herrenhäusern, sowie an ganz normalen historischen Stadthäusern finden. In der Regel ersetzten diese kleinen Schmuckstücke die Türglocke. Die Türklopfer sind in der Regel aus schwerem Material, wie Bronze, Eisen oder Schmiedeeisen gefertigt, um an den mächtigen alten Holztüren ein gut hörbares Klopfgeräusch zu erzeugen. Die Formen variieren. So gibt es filigran gearbeitete Symbole, Tiere, Figuren oder Formen an denen ein Eisenring hängt oder Türklopfer mit hammerförmigen Schlegel, die im Mittelalter zugleich als Türzieher verwendet wurden. Ein beliebtes Motiv ist auch ein Löwenmaul oder das Maul eines anderen Tieres in dem ein schwerer Ring angebracht ist. Auch Köpfe mit Gesichtern oder angsteinflößende Fratzen sind gelegentlich Motive der traditionellen Türklopfer, die von verrotteten Türen blinken. Auf Mallorca ist eine weit verbreitete Form der Türklopfer die Form einer Hand. Ofmals ist die Grundform sehr symmetrisch, wobei es keine große Rolle spielt, ob die Finger der Hand nach oben oder nach unten gerichtet sind. Hierbei handelt es sich um die symbolische Darstellung der Hand Fatimas, der man hauptsächlich an den Häusern in den südlichen Regionen Spaniens sowie in Nordafrika begegnet. Sie ist eigentlich ein traditionelles Symbol des islamischen Glaubens, das Schutz bieten soll, böse Geister abwehrt und den bösen Blick abhalten soll. Für die Bewohner des Hauses ist die Hand Fatimas außerdem ein Glückssymbol, das Segen und Kraft spenden soll. Ursprünglich im Mittelalter eingeführt, wurden in der Renaissance aus den Türklopfern echte kleine Kunstwerke, die genau wie die Machart und die Ausstattung der Türe selbst, den Reichtum sowie die gesellschaftliche Stellung des Hausbesitzers zur Zeit der Erbauung symbolisieren sollten. Man findet liebevoll polierte Varianten genauso wie uralte mit Patina besetzte Türklopfer an alten schweren Holztüren. Teils naturbelassen aber auch manchmal in den lautesten Farben knallbunt lackiert stechen diese kleinen Kunstobjekte ins Auge des Betrachters. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und die Gestaltungsmöglichkeiten sind unglaublich vielfältig. Und wer einmal darauf achtet, wird die originellsten Exemplare finden und mit der Zeit immer wieder unwillkürlich die Türen der Häuser nach interessanten Türklopfer-Motiven absuchen.

Ausflug zum Torre d’Albarca

Im Rahmen einer beschaulichen Küstenwanderung an der Steilküste der Cala des Matzoc lohnt sich ein Abstecher zum Torre d’Albarca, auch bekannt als „Es Matzoc“. Der trutzige Steinbau ist einer der 85 Türme entlang der Inselküste, die zur Beobachtung und zur Verteidigung gegen die Piraten auf Mallorca errichtet wurden. Anders als seine beiden Nachbartürme, der westlich gelegene Talaia Moreia und der Talaia de Son Jaumel auf der Südost-Seite, die beide aus dem 16. Jahrhundert stammen, wurde der Torre des Matzoc erst im Jahre 1751 errichtet. Der Bau wurde durch die Gemeinde Artà angeordnet, um den Kanal nach Menorca zu Zeit der damaligen dortigen Besatzung durch die Briten observieren zu können. Eine schöne, relativ leicht zu gehende Küstenwanderung führt zum Torre d’Albarca. Vom Parkplatz gelangt man rechts von der Bucht auf einem gut befestigten Weg durch ein hübsches duftendes Pinienwäldchen und über einen mit Steinmännchen gesäumten Pfad bis hinauf zum Wehrturm. Die ursprüngliche Bezeichnung des elf Meter hohen Wehrturmes lautet Turm San Fernando. Das Bauwerk ist kegelförmig gebaut und besteht aus zwei Geschossen und einer Geschützplattform. Anfangs befand sich der Eingang im oberen Stockwerk, nur durch eine Leiter zugänglich, die sicherheitshalber immer entfernt wurde, um feindlichen Angreifern den Zugang zu erschweren. Später wurde das untere Stockwerk um einen zweiten Eingang ergänzt. Das Erdgeschoss mit drei Räumen beherbergte das Pulvermagazin. Zur Geschützplattform gelangte man über eine Wendeltreppe. Heute kann man die Plattform des liebevoll restaurierten Torre d’Albarca über zwei Steintreppen und eine stabile Leiter erreichen. Die Verankerung der Leiter sollte allerdings vor dem Besteigen immer überprüft werden. Oben steht noch ein altes mit Patina überzogenes Kanonenrohr und auf einem Sockel eine antike Säule. Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht über die gesamte Umgebung. In Richtung Nordwesten schweift der Blick über die schöne Talaia de Moreia und die Talaia d’Alcúdia. Weiter blickt man auf den Penya Roja auf der Halbinsel Sa Victòria und über das malerische Cap Pinar bis hin zum Cap Formentor. Außerdem kann man die herrliche Bergwelt der Halbinsel Ferrutx bewundern. Auch das winzige Inselchen Faralló d’Albarca, ein begehrter Brutplatz für Wasservögel, ist von hier auszumachen. Über das azurblaue Meer kann man vom Südwesten die Nachbarinsel Menorca mit ihrem höchsten Berg, den „El Toro“ erkennen.