Die Touristensteuer auf den Balearen ist schon lange im Gespräch. Sie wurde vom Parlament der Balearen in Palma de Mallorca bereits im Frühjahr beschlossen und ist nun seit dem 01.07.2016 in Kraft getreten. Nicht nur Mallorca-Urlauber müssen zukünftig eine Steuer zahlen, denn das Gesetz gilt für alle balearischen Inseln – also auch Ibiza, Menorca und Formentera. Alle Urlauber zahlen künftig bis zu zwei Euro pro Person und Nacht. Diese Abgabe wird ab sofort von den Hotels und Ferienunterkünften verlangt.
In der Hochsaison liegen die Preise, je nach Unterkunft, zwischen 25 Cent und zwei Euro. In der Nebensaison zahlt man die Hälfte. Zahlungspflichtig ist jeder Urlauber ab 17 Jahren. Andere Urlaubsgäste, wie z. B. Passagiere von Kreuzfahrtschiffen müssen ebenfalls zahlen. Auch Gäste in Ferienhäusern oder Privatwohnungen sind betroffen, dieses zu kontrollieren ist jedoch fast nicht machbar, da die meisten Unterkünfte nicht als Ferienunterkunft angemeldet sind.
Doch nicht jeder sieht der Touristensteuer positiv entgegen. Der deutsche Reiseverband befürchtet einen Buchungsrückgang dank der nun wieder teureren Urlaube auf den Balearen. Gerade Familien und Urlauber mit kleinerem Budget suchen sich eventuell wieder preiswertere Reiseziele. Auch der Verband der Hoteliers auf Mallorca (FEHM) gibt an, dass die neue Steuer der Wettbewerbsfähigkeit der Balearen schaden könnte.
Als Verwendungszweck der Steuerabgaben wird Umweltschutz, Forschung, kulturelles Erbe sowie der nachhaltige Tourismus aufgeführt. Investiert werden soll zum Beispiel in bereits bestehende Naturparks und -schutzgebiete, es sollen Kulturdenkmäler renoviert und historische Gebäude erhalten werden, auch um sie den Besuchern zugänglich zu machen. Des Weiteren wird die Forschung gegen den Klimawandel, sowie die Forschung im Bereich Tourismus unterstützt. Und um auch in der Nebensaison wieder mehr Touristen nach Mallorca zu locken, werden Rad- und Wanderwege geschaffen, in Stand gesetzt und besser ausgeschildert. Diese und weitere Projekte sollten mit Hilfe der Steuereinahmen finanziert werden, den Tourismus erweitern und auch Mallorca attraktiver machen.