Mallorca ist nicht nur bekannt für seine wildromantische Landschaft, die üppige Vegetation und die wunderschönen Strände mit ihren verschwiegenen Buchten. Auch unter der Erde finden sich wertvolle Naturschönheiten, die man gesehen haben sollte. Die Rede ist von den vielen Höhlen und Grotten der Insel.
Rund 4.000 Höhlen, Grotten und Erdspalten konnten sich im Laufe der letzten Jahrtausende in dem weichen Kalkgestein, aus dem die Insel zum größten Teil besteht, bilden. Mit dieser Zahl verfügt Mallorca über die meisten Höhlensysteme in Europa, gemessen pro Quadratmeter. Manche der Grotten sind nur einige Meter groß, andere wiederum erreichen erstaunliche Dimensionen.
Rund 200 größere Tropfsteinhöhlen gibt es auf Mallorca. Fünf davon sind erschlossen und für jeden Besucher zugänglich. Diese atemberaubend schönen Höhlen zählen zu den schönsten der Welt. Manche davon verfügen über zauberhaft anmutende unterirdische Salzseen.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Cuevas del Drach, der Drachenhöhlen bei Porto Cristo. Das eindrucksvolle Höhlensystem aus mehreren miteinander verbundenen Tropfsteinhöhlen ist 1,7 Kilometer lang und birgt sechs Seen. Mit einer Länge von 177 Metern und einer Breite von 40 Metern ist der Lago Martel gleichzeitig der größte unterirdische See Europas. Er befindet sich 39 Meter unter der Erdoberfläche.
Ebenfalls in der Region von Porto Cristo befinden sich die Cuevas del Hams. Obwohl diese Tropfsteinhöhlen mit einer Gesamtlänge von etwa 350 Metern etwas kleiner sind, sind sie doch nicht weniger schön. Auch hier befindet sich ein glitzernder See in dessen kristallklarem Wasser sich die Tropfsteingebilde spiegeln. Manche der Formationen erinnern an fiktive Bauwerke oder an Phantasietiere.
Die tiefste Höhle auf Mallorca ist die Cova de Sa Campana in der Serra de Tramuntana. Sie befindet sich im Gemeindegebiet von Escorca und liegt etwa 317 Meter unter der Erde. Besonders beeindruckend ist der sogenannte Sala de la Gràcia mit einem überwältigendem Ausmaß. Bei einer Größe von 145 x 100 Metern und einer Gesamthöhe von 30 Metern, fände sogar die Kathedrale von Palma Platz. Hier befindet sich auch der tiefste Punkt der Insel.
Als Geheimtipp gelten die Höhlen von Campanet. Dieses kleine Juwel befindet sich in privater Hand und weniger touristisch als die anderen Schauhöhlen auf der Insel. Das liebevoll gestaltete Ambiente zeichnet sich durch eine dezente Beleuchtung aus, was die bizarren Gesteinsformationen besonders zur Geltung bringt.