Die majestätische Kathedrale der Heiligen Maria ist unumstritten das Wahrzeichen Palmas, wenn nicht Mallorcas. Ganz in der Nähe des Meeres thront sie eindrucksvoll über der Hafenstadt und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel. Ihre beeindruckende Größe und die einzigartige Schönheit lässt sich erst bei einem Besuch ermessen. Von den Mallorquinern bekam die Kathedrale den Namen “La Seu”, was in der katalanischen Sprache soviel wie “Bischofssitz” bedeutet.
Nicht nur das prachtvolle Äußere von La Seu zieht viele Besucher in ihren Bann. Der Anblick des gigantischen Innenraums lässt jedes Herz sofort höher schlagen. Insgesamt ist die Kirche knapp 110 Meter lang und 33 Meter breit. Das sogenannte Kreuzrippengewölbe der Kathedrale wird von insgesamt 14 Säulen gestützt, die eine Höhe von jeweils 30 Metern erreichen. An seiner höchsten Stelle ist das Gewölbe ganze 42 Meter hoch. Weltberühmt ist La Seu wegen seines riesigen Rosettenfensters über dem Altarraum, das einen Durchmesser von rund 12 Metern hat.
Wegen des besonderen Farbenspiels bei Sonneneinstrahlung, trägt die Kirche auch den Beinamen “Kathedrale des Lichts”. Hierzu tragen, neben den beiden mächtigen Rosettenfenstern am Ost- und Westende, auch die 61 bunten Seitenfenster bei. Zweimal in Jahr findet ein besonderes Lichtspiel statt, denn dann erscheint an der Innenwand der Hauptfassade eine große Acht. Diese Erscheinung kann man immer an Lichtmess (2. Februar) sowie am 11. November bestaunen. Perfekt ist diese Licht-Acht gegen halb neun morgens. Die Kathedrale ist an diesen Tagen allerdings immer ziemlich überfüllt.
Der Grundstein für La Seu wurde im Jahre 1230 von König Jaume I. gelegt. Die Kathedrale sollte als Mausoleum für die mallorquinischen Könige dienen. Leider wunde Jaume I. niemals selbst dort bestattet, da die Bauzeit über 300 Jahre dauerte. Leidglich Jaume II. und III. wurden in dem 1601 fertiggestellten Monument beigesetzt.
Durch die lange Bauphase finden sich in La Seu viele unterschiedliche architektonische Stile wieder. So besteht die Kathedrale aus Elementen aus Gotik, Barock, Renaissance sowie Klassizismus. Durch Antonio Gaudi erhielt das Gebäude auch Einflüsse des katalanischen Modernismus. Der berühmte spanische Architekt gestaltete den Hauptaltar Anfang des 20. Jahrhunderts um. Ein Highlight ist auch die rechte Seitenkapelle, die erst im Jahr 2007 fertiggestellt wurde. Gestaltet hat sie der Künstler Miquel Barceló.
Zum Gebäudekomplex der Kathedrale gehört auch ein Museum mit diversen sakralen Reliquien.