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Die Obelisken am Strand

Auf dem ersten Blick geben sie dem Beobachter schon einige Rätsel auf. Die großen, nach oben zulaufenden Betontürme an der Nordküste der Insel werden von vielen Besuchern zunächst einmal für Leuchttürme oder Beobachtungsposten gehalten. Doch tatsächlich handelt es sich bei den geheimnisvollen Obelisken in der Bucht von Alcúdia um die sogenannten Torres d’Enfilaciò. Das sind maritim-strategische Peiltürme die in den Kriegsjahren zwischen 1940 und 1945 von der spanischen Marine dort errichtet wurden.

Viele der insgesamt 28 Obelisken waren ursprünglich weiß gestrichen und trugen an der Spitze eine rote Markierung. In den Jahren von 1941 bis 1970 setzte die spanische Flotte diese schlanken Türme zum Zweck der Kreuzpeilung für militärische Übungen ein. Die Obelisken dienten hauptsächlich Schiffs- und U-Boot-Kapitänen als Navigationspunkte bei Torpedo-Übungen im Bereich zwischen der Bucht von Alcúdia und Colònia de Sant Pere. Sie wurden immer paarweise aufgestellt, wobei einer der Türme immer 200 Meter weiter landeinwärts positioniert wurde. Die Abstände zwischen den Obelisken-Paaren betrug jeweils 1.240 Meter. Hat man zwei Landmarken wie diese Türme zur Verfügung, kann man mittels Peilung der beiden seine genaue Position feststellen.

Heute sind von den ursprünglich 28 Türmen nur noch knapp ein Dutzend übrig, die meisten von diesen Obelisken befinden sich im Dünengebiet zwischen den Touristenhochburgen Can Picafort und Port d’Alcúdia. Viele davon sind noch recht gut erhalten. Einen restaurierten Peilturm in den Originalfarben weiß und rot kann man auf der Insel übrigens zwischen den Siedlungen Colònia de Sant Pere und Betlem finden.

Hinter den Dünen befinden sich zwei sehenswerte Naturschutzgebiete, die einen Besuch lohnen. Die Reservate Area natural Sa Canova und Na Borges. Hier kann man bei einem beschaulichen Spaziergang, fernab vom Massentourismus eine einzigartige Flora und Fauna bestaunen. So finden sich hier neben wilden Olivenbäumen auch exotische Sträucher, wie der westliche Erdbeerenbaum. Auch Zwergpalmen, Steinlinden und Aleppo-Kiefern säumen das wildromantische Gebiet.

Die ausgedehnte Dünenzone, die Marina de Sa Canova, aus der die unwirklich erscheinenden Obelisken emporragen, zieht sich mehrere Kilometer weit in das Landesinnere. Hier liegt auch ein kleiner Brackwassersee. Naturfreunde können seltene Vogelarten, wie den Grau- und Purpurreiher oder den Eisvogel in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

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