Ganz im Norden Mallorcas, auf der Halbinsel La Victoria bei Alcudia, liegt die frühere Einsiedelei Ermita de La Victoria. Hier, fernab vom Massentourismus, inmitten einer zauberhaften und unberührten Berglandschaft, kann man herrlich zur Ruhe kommen und den idyllischen Blick auf die Bucht von Puerto Pollenca und das Cap de Formentor genießen. Ein idealer Ort um beschauliche Spaziergänge oder ausgedehnte Wandertouren durch die wunderschöne Natur zu unternehmen.
Die Ermita befindet sich etwa 140 Meter über dem Meer und ist am besten von Alcudia über Mal Pas zu erreichen. Vom Parkplatz aus geht es direkt in ein schönes Restaurant mit Aussichtsterrasse. Auch mit dem Tourenrad lässt sich die Ermita de la Victoria wunderbar erradeln. Unterwegs kann man einen kleinen Stopp am bezaubernden Playa S’Illot einlegen. Die verschwiegene Kiesbucht lädt zum Baden und Relaxen ein. Außerdem befindet sich hier eine kleine Strandbar, die kühle Erfrischungen anbietet. Kurz vor der Ermita de la Vicoria kann man sich nochmals an einer Quelle mit eiskaltem Wasser erfrischen.
Der massive Barockbau der Einsiedelei stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde in der Zeit um 1700 komplett restauriert. Der erste Eremit, der sich hier niederließ, war ein Einsiedler mit dem Namen Diego, der ein begnadeter Alchimist war. Das Wasser des Brunnens dieser Einsiedelei hatte den Ruf, dass es eine besondere Heilkraft hatte. Sogar König Alfons V. von Katalonien hat sich deswegen das Wasser der Ermita de la Victoria an seinen Hof liefern lassen.
Benannt wurde die Einsiedelei durch die gotische Marienfigur mit dem Namen Jungfrau von La Victoria, die angeblich von einem Hirten im 13. Jahrhundert dort gefunden worden war. Ihr zu Ehren wurde später eine Kapelle errichtet. Als 1551 die Madonnenfigur von arabischen Piraten gestohlen wurde, war die Trauer groß. Der Sage nach soll die Statue aber am nächsten Tag plötzlich wieder unversehrt an ihrem gewohnten Platz gestanden haben. Sieben Jahre später wurde die Madonna von La Victoria erneut gestohlen, doch wieder fand sie den Weg zurück. Danach bliebt der Ort vor Seeräubern verschont. Seither ist die Figur auch bekannt unter dem Namen “Muttergottes des Siegers”.
Aus den einstmals kargen Klosterzellen der Ermita de la Victoria entstand eine Herberge mit 12 einfachen, aber gemütlichen Zimmern. Die Herberge ist besonders beliebt bei Wanderern, die hier einen Zwischenstopp einlegen möchten.