Die Ausgrabungsstätte Son Peretó gilt als Mallorcas bedeutendstes Relikt der frühchristlichen Kirche. Das Gelände, nahe der MA-15 zwischen Manacor und Artà, beherbergt, neben einer Reihe weiteren historischen Fundstücken, vor allem das Fundament einer rund 21 Meter langen und etwa 14 Meter breiten Basilika. Innerhalb dieser Grundmauern befinden sich unter anderem zwei kreuzförmige Taufbecken, von denen eines so tief ist, dass auch Erwachsene darin Platz fanden.
Wer den etwa 100 Meter langen Feldweg zur Ausgrabungsstätte zurückgelegt hat, findet auf einer großen Infotafel einen ersten Überblick zur Geschichte dieses Ortes. Die Schautafel, die die Besucher in den Sprachen Spanisch, Katalanisch, Deutsch und Englisch informiert, berichtet von dem Landwirt Son Peretó, der vor rund einhundert Jahren beim Pflügen auf die Reste von historischen Mosaiken stieß. Kurz darauf verkaufte er sein Land an den Pfarrer und Hobby-Archäologen Joan Aguiló, der kurzerhand auf dem Gelände Ausgrabungen durchführen ließ. Während der dreijährigen Ausgrabungsarbeiten kamen die Reste der Basilika mit den Taufbecken und weiteren Räumen sowie eine Totenstadt und weitere alte Mosaike zum Vorschein.
Ursprünglich war der Kirchenraum durch zwei Säulengänge unterteilt. Der Altar an der Ostseite wurde von vier Pfeilern gestützt, die in einem rechteckigen Sandsteinbecken eingelassen waren. Hier wurden früher auch die Reliquien aufbewahrt. Auffallend ist eine Reihe von Ziegelsteinen, die knapp über dem Boden der Kirche die Wände entlang verlaufen. Sie sollen eine Trennungslinie darstellen. Die Steine, die sich unterhalb davon befinden, sind die Überreste der ursprünglichen Grundmauern. Die Steine über der Markierung gehören auch zur Basilika, wurden aber von den Archäologen nachträglich eingesetzt.
Viel ist nicht mehr übrig von der einstigen Basilika, doch eine rekonstruierte Zeichnung lässt erahnen, wie das Gotteshaus zur damaligen Zeit ausgesehen haben muss. Prachtvoll gearbeitete Mosaiken in rot, schwarz und weiß zierten den Boden der Seitenschiffe und des halbrunden Altarraums. Zusammen mit weiteren Fundstücken und Skeletten sind Teile dieses prachtvollen Mosaiks heute im Historischen Museum von Manacor zu bewundern.
Neben dem Kirchengelände befinden sich eine Reihe von seltsam anmutenden Grabstellen. Die Begräbnisstätten hatten etwa die Form einer Badewanne und waren in verschiedenen Größen angefertigt. So gab es auch Kindergräber. Eine Infotafel zeigt, wie der Leichnam damals beigesetzt wurde. Archäologen zufolge wurde Son Peretó wahrscheinlich im 7. oder 8. Jahrhundert bei einen Brand, im Rahmen von Überfällen, durch Muslime zerstört.