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Cabrera – Mallorcas kleine Schwester

Kaum bekannt und noch immer ein absoluter Geheimtipp unter Mallorca-Kennern ist Cabrera Gran, die kleine Schwester Mallorcas. Mit ihren gerade mal 1.155 Hektar trägt Cabrera Gran ihren Beinamen eigentlich zu unrecht, aber sie ist immerhin die größte Insel des Archipiélago de Cabrera. Insgesamt 19 Inselchen umfasst das Cabrera-Archipel, welches etwa 10 Kilometer vor dem Cap de Ses Salines, Mallorcas Südspitze, liegt und von Palma aus verwaltet wird.

Cabrera, auch die „Ziegeninsel“ genannt, hat nur rund 20 Bewohner. Touristen sind auf dieser Naturschönheit eher eine Seltenheit. Der Besuch der Insel unterliegt strengsten Vorschriften, denn Cabrera gehört zum Parque Nacional Marítimo-Terrestre del Archipiélago de Cabrera.

Die Inselgruppe um Cabrera, mit ihrem sagenhaften Meeres-Ökosystem und der ursprünglichsten naturbelassenen Küstenregion ganz Spaniens, verzaubert durch seine fantastische und unberührte Natur. Die Unterwasserwelt bietet eine atemberaubende Vielzahl an Wasserpflanzen und Meeresbewohnern. Auch die großen Vogelkolonien, die auf dem Inselparadies Zuflucht gefunden haben, lassen das Herz jedes Naturfreundes höher schlagen. Nicht verwunderlich also, dass das Cabrera-Archipel im Jahre 1991 zum Nationalpark erklärt wurde. Da die Pflanzen und Tierwelt unter besonderem Schutz steht, dürfen von allen Besuchern grundsätzlich nur ausgewiesene Wege auf der Insel benutzt werden.

Besonders sehenswert ist die Cova Blava, die „blaue Grotte“. Sie ist nur vom Meer aus zugänglich. Das Wasser in dieser etwa 160 Meter langen, rund 50 Meter breiten Höhle glitzert in einer ganz besonderen Farbe und erscheint noch blauer durch die besonderen Lichtreflexionen. Neben den zauberhaften Naturschönheiten, hat Cabrera auch kulturelle Highlights. So lohnt sich z.B. ein Besuch der alten Festung, die an die Piratenangriffe im 14. Jahrhundert erinnert. Oder ein Spaziergang zum Denkmal für die von 1809 bis 1814 umgekommenen französischen Kriegsgefangenen, die hier in einem Internierungslager gelebt haben.

Wer hier Urlaubsvergnügen à la Ballermann und Co. sucht, ist auf dieser kleinen Mittelmeer-Oase definitiv am falschen Ort, denn lautstarkes Partygegröle und exzessive Saufgelage sind hier alles andere als erwünscht. Für den Besuch von Cabrera gelten strenge Regeln. Pro Tag erhalten z.B. maximal 50 Besucher, die privat mit dem eigenen Boot kommen, für einen Tag eine Genehmigung auf Cabrera zu bleiben. Das Boot darf nur an dafür vorgesehenen Bojen festgemacht werden. Ansonsten fahren täglich von Colònia de Sant Jordi aus organisierte Bootstouren zum Naturhafen der Insel. Zwischen Juli und September steht auch eine Herberge mit zwölf Doppelzimmern, für maximal eine Übernachtung, zur Verfügung.

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