Eine bedeutende Persönlichkeit der mallorquinischen Kunstszene ist sicherlich der Bildhauer Rolf Schaffner. Auch wenn einem der Name nicht unbedingt geläufig ist, so haben doch schon viele einige seiner Kunstwerke gesehen. Schaffner (1927-2008) lebte und wirkte hauptsächlich in der Gemeinde Santanyí. So stehen auch hier einige seiner imposanten Werke. Beispielsweise die beiden Statuen Rey y Reina, die aus einem sechs Meter Koloss und einem 4,50 großen Kunstwerk am Kreisverkehr Santanyí-Llombards einen König und eine Königin darstellen sollen. Nicht zu vergessen die mächtigen Kalksandstein-Figuren, die einem zwischen den Grünanlagen bei Son Danus an der Straße zwischen Campos und Santanyí in Auge fallen. Oder wer kennt nicht die eindrucksvolle Fassade der Kirche des Ortes Cala Figuera. Und etwas versteckt stehen am Kreisverkehr nach Cala Llombards die knapp 7 Meter hohen \”Caballos). Eine Steinskulptur aus sechs Pferden.
Obwohl der Künstler, wie kein anderer, der Gemeinde Santaní seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt hat, hatte Schaffner nicht viel im Sinn mit dem Trubel des örtlichen Kunstmarkts. Viel wichtiger war für ihn eine freie Entfaltung. Und entfalten konnte er sich auf der Insel. Sein Atelier, das auch gleichzeitig sein Ausstellungsraum war, befand sich unter freiem Himmel und ebenso in der Finca Son Danus. Noch heute kann man hier ein eindrucksvolles Skulpturen-Ensemble vorfinden.
Zu Ehren des deutschen Bildhauers und seinen Werken widmet die Gemeinde Santanyí dem Künstler einen eigenen Ausstellungsraum im örtlichen Kulturzentrum Ses Cases Noves. Hier, im Rahmen der Dauerausstellung mit dem Namen \”Rolf Schaffner – Collecció Nora Braun\”, kann man 15 Skulpturen aus Stein und Bronze bestaunen. Rolf Schaffner wurde 1927 im Südschwarzwald geboren. Von 1956 bis 1962 studierte er Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München. Hier erhielt er im Rahmen eines Künstler-Wettbewerbes des Nationalen Olympischen Komitees in Deutschland den 3. Preis für seine überdimensionierte Betonskulptur »Athlet«. Doch sein wahres Zuhause fand er in der Stadt Santanyí.
Die wohl bedeutendste Arbeit Rolf Schaffners ist aber das Projekt \”Equilibrio\” oder auch Equilibrium (Gleichgewicht). Das länderübergreifende, 1995 entstandene, Werk am Fußweg in Richtig Es Pontás, ist der südlichste Teil eines Gesamtwerkes, das aus insgesamt fünf Stelen besteht. Diese meterhohen Kunstwerke bilden ein Kreuz das ganz Europa verbindet. Die anderen Objekte befinden sich in Trontheim (Norwegen), Bensberg bei Köln, Cork (Irland) sowie Wolgograd (Russland). Schaffner verstand dieses Werk als Symbol des Friedens und der Demokratie sowie eines verantwortungsvollen und bewussten Umgangs mit der Natur.