Mit Mallorca verbindet man viele Assoziationen. Eine herrliche Landschaft, wunderschöne Natur, sonnige Stände und ein malerisches Hinterland. Und natürlich gibt es auf Mallorca auch vielfältige kulinarische Genüsse. Olivenöl, das flüssige Gold der Insel, gehört auf jeden Fall mit dazu. Es schmeckt, ist gesund und es eignet sich nicht nur für die Zubereitung von Salaten, sondern findet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die Herstellung des „Oli de Mallorca“, das nicht nur von den Inselbewohnern als ein wertvolles Nahrungsmittel geliebt und geschätzt wird, hat schon eine sehr lange Tradition.
Die Geschichte des Olivenbaumes
Der Olivenbaum oder auch Ölbaum genannt, ist eines der ursprünglichsten Gewächse auf Mallorca. So nimmt man an, dass bereits die Phönizier sowie die Griechen die ersten Olivenbäume auf das spanische Festland brachten. Hierdurch gelangten die Pflanzen auch nach Mallorca. Daher sind rund 90 Prozent der Olivenbäume auf Mallorca schon älter als 500 Jahre. Das Olivenöl galt bereits zur Zeit der Römer als ein wichtiges Handelsgut und die Anbauflächen wurden immer weiter ausgebaut. Die Hauptanbaufläche für die Oliven liegt, damals wie heute, in der Serra de Tramuntana. Das als Weltkulturerbe eingetragene und geschützte Gebiet war bereits im 16. Jahrhundert der Mittelpunkt der mallorquinischen Olivenölproduktion. Als Haupt-Exporthafen nach Nordafrika und Frankreich diente dazu der Hafen des Ortes Port de Sóller. Bis in das 19. Jahrhundert hinein galt das flüssige Gold der Insel als das wichtigste Handelsgut. Derzeit befindet sich auf Mallorca eine insgesamt etwa 11.000 Hektar große Fläche an Olivenhainen, mit weit mehr als 750.000 Ölbäumen.
Olivensorten und Geschmacksrichtungen des Olivenöls
Das „Oli de Mallorca“ ist ein kaltgepresstes, extrareines Olivenöl. Für die Herstellung werden Oliven der Sorten Mallorquina, Arbequina oder Picual verwendet. Je nach Olivensorte, dem Reifegrad und dem Zeitpunkt der Ernte variiert der Geschmack des Öls. Unterschieden wird in den Geschmacksrichtungen dulce (süß) oder frutado (fruchtig). Für das Olivenöl der fruchtigen Sorte verwendet man die Oliven der frühen Ernte. Reif aber noch grün, werden diese etwa Oktober geerntet. Das Öl hat entsprechend eine grünlich-gelbe Farbe und zeichnet sich durch seinen angenehm fruchtigen Geschmack aus. Das mandelähnliche Aroma verleiht dem Olivenöl eine leicht herbe Note. Das eher süßlich schmeckende Olivenöl wird aus den schwarzen Oliven gewonnen. Diese werden von November bis Dezember geerntet. Die Farbe ist goldgelb und neben der süßen Geschmacksnote, besitzt es ein leicht pikantes Aroma. Das mallorquinische Olivenöl wird ausschließlich aus Oliven von höchster Qualität hergestellt und gilt daher als ein wertvolles Naturprodukt.
Ernte und Herstellung des „Oli de Mallorca“
Im Tramuntana Gebirge ist die Olivenernte nur von Hand möglich, da in dem unwegsamen Gelände kaum Fahrzeuge eingesetzt werden können. Manuell oder mit Hilfe von Traktoren spannt man unter den Ölbäumen dazu große Netze. Für das Herabholen der reifen Früchte, werden Stangen oder Druckluftbürsten eingesetzt. Danach erfolgt der Transport zur Ölmühle. Hier werden die Oliven zunächst auf einem Fließband gewaschen. Ästchen und Blätter werden teils von Hand oder mit Hilfe von Druckluft entfernt. Nun kommen die Oliven in die Presse und werden unter großen rotierenden Granat-Kegeln zu Olivenmus gepresst. Dies muss innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Ernte geschehen. In einer Zentrifuge wird dann der reine Olivensaft abgetrennt. Nach der traditionellen Herstellungsmethode kommt das Olivenmus von Hand auf Strohmatten und wird dort gepresst. Auch diese Art der Ölgewinnung kann man noch auf Mallorca antreffen. Bei der Herstellung des „Oli de Mallorca“ werden nur mechanische und keine chemischen Prozesse eingesetzt. Auch wird das Öl nicht erwärmt oder mit Weichmachern versehen. Heraus kommt ein wunderbar reines Olivenöl, das chemisch unbehandelt ist und aus kontrolliertem Anbau stammt. Alle Olivenöle die das Gütesiegel „Oli de Mallorca DO“ tragen, wurden chemisch sowie sensorisch und physisch von mehreren, unabhängigen Labors auf ihre Qualität geprüft.
Olivenöl aus Mallorca – Kulinarische Anwendungsmöglichkeiten
Neben dem Anmachen von frischen Salaten, findet das flüssige Gold Mallorcas in der Küche noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. So schmeckt es beispielsweise ganz hervorragend einfach auf frischem Weißbrot. Verfeinert mit Knoblauch, Salz oder Knoblauch ist es ein leckerer Snack. Auch als Unterlage für Canapés, belegte Brote oder Toasts eignet sich das köstliche Olivenöl. Dips sowie Soßen werden mit dem Öl wunderbar verfeinert und sorgen für die perfekte Abrundung. Natürlich können auch Fleisch, Fisch oder Nudelgerichte und sogar Pizza damit abgerundet werden. Echte Gourmets geben etwas Olivenöl auf frisches Obst oder Gemüse. Auch zum Einlegen für verschiedene Gemüsesorten, wie Tomaten, Paprika oder Käse wie beispielsweise Ziegenkäse wird das beliebte Öl verwendet. In der mediterranen Küche ist das Olivenöl schließlich auch ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Knoblauchcreme Aioli. Last but not least eignet sich das „Oli de Mallorca“ natürlich zum Braten und Backen.